Wie der einstige Partylöwe heute seine Freizeit sinnvoll nutzt
Reiselustig? Ja, das ist er durchaus. Heiner Lauterbach war sogar eine zeitlang dafür bekannt, seine Rollen nach dem Drehort auszusuchen. Heute macht er das nicht mehr. Obwohl ihm der Dreh zu seinem auf dem Roman von Ken Follett basierenden Film “Eisfieber” (Sendetermin: Montag, 25. und Mittwoch, 27. Januar, jeweils um 20.15 Uhr im ZDF) in Schottland sehr gut gefallen hat. “Ich hatte zuvor bereits in Schottland gedreht und war als Kind oft mit meinen Eltern dort, wir fischten Lachse”, erzählt er in einem Interview.
Neue Basis gefunden
“Die Schotten sind richtig nette Leute”, schwärmt Lauterbach. “Ich habe noch nie einen unsympathischen Schotten kennengelernt.” Vielmehr schätzt der gebürtige Kölner sie als sehr bodenständige, naturverbundene Briten, die unglaublich gastfreundlich und erstaunlich abgehärtet sind: “Wir drehten im Mai, angeblich der schönste Monat, es war aber immer noch sehr kalt. Trotzdem liefen die Männer im T-Shirt rum und die Frauen in Miniröcken.”
Ganz so abgehärtet wie die Schotten ist er zwar nicht, aber für sein Alter ist der 56-Jährige erstaunlich fit, wie er im Film beweist. Alles eine Frage der Lebensweise, erklärt der Mime. “Ich mache viel Sport, ernähre mich gesund. Dann geht das schon.”
Ist der langjährige Partylöwe mit dem Hang zur Selbstzerstörung endgültig gezähmt? Offenbar ja, obwohl die Erkenntnis, dass das wilde Partyleben nicht ewig weitergehen konnte, seiner Ansicht nach schon ein bisschen älter ist. Die Umsetzung ist dagegen eher jüngeren Datums. “Wenn man wie ich viel Zeit mit feiern verbracht hat und damit aufhört, dann muss man sich überlegen, wie man die frei gewordene Zeit sinnvoll füllt. Da ist Sport ein gutes Mittel”, meint der Darsteller, der mit seiner Familie am Starnberger See lebt. Lauterbach hat seinen Alltag komplett umgekrempelt, sich neu definiert und neue Inhalte gefunden. Mit Erfolg. Denn sein früheres Leben vermisst er nicht. Allerdings gibt er auch zu, dass es eine Weile dauerte, bis er eine neue Basis fand, auch sozial. Denn der Freundeskreis und die Interessen verschoben sich. “Zu meinem Glück lernte ich eine Frau kennen, mit der ich zwei Kinder bekam. Das half mir, mich zu stabilisieren.”