Die Moderatorin möchte für die Menschen ein Gemeinschaftserlebnis schaffen
In den 90er- und Nullerjahren war sie mit “Verzeih mir” und der “100.000 Mark Show” eines der bekanntesten Gesichter des deutschen Privatfernsehens. Danach spann sie die Fäden fünf Jahre lang hinter den Kulissen. Nun steht sie wieder vor der Kamera. Ende des Monats startet Ulla Kock am Brink ihre neue Spielshow “Die perfekte Minute” — große Familienunterhaltung mit kleinen Mitteln (Sendestart: Freitag, 30. April, 20.15 Uhr, Sat.1).
Tischtennisbälle und Äpfel
Das neue Format ist eine Sendung, die sich auf das besinnt, was ein Mensch besitzt. Seine Hände. Sein Geist. Und das, was passiert, wenn man beides miteinander verbindet. Zehn Spiele müssen die Kandidaten fehlerfrei bewältigen, um auf die höchste Gewinnstufe zu kommen. Das hört sich so leicht an, ist es aber nicht. Fünf Äpfel übereinanderstapeln oder Tischtennisbälle auf Flaschenhälse bugsieren, das muss erst einmal jemand schaffen. Die Moderatorin gibt in einem Interview zu: “Ich hab’s probiert. Ich habe auch versucht, fünf Äpfel zu stapeln. Ich weiß nicht, wie man’s hinbekommt.”
Dafür weiß Ulla Kock am Brink, wie Fernsehen funktioniert. Sie ist eine Frau, die die TV-Sparte nicht nur kennt wie ihre Westentasche, sondern auch liebt und lebt. Die 48-Jährige gibt sich als großer TV-Fan zu erkennen, der an das Medium Fernsehen glaubt: “Wenn mir jemand sagt, dass sich das Niveau verschlechtert habe, kann ich nur lachen. Es gibt eine unglaubliche Bandbreite an Qualitätsfernsehen. Wenn ich eine Reportage sehen will — klick, kriege ich sofort Wenn ich Politik sehen will, gibt es ein Sender, der das bedient. Wenn ich Lust auf seichte Unterhaltung habe, dann kann ich mir das geben. Die Vielfalt ist unglaublich.”
Bonanza und Flipper
Schon früh übt sich, wer ein Meister werden will. Bereits in ihrer Kindheit, spielte Fernsehen eine große Rolle und das tägliche Ritual auf dem Sofa bedeutete Geborgenheit. “Wir waren vier Kinder, dazu kamen zwei lebendige Eltern und drei Hunde. Wenn Bonanza oder Flipper kamen, war Ruhe. Fernsehen bedeutete Frieden. Und das Gefühl, das habe ich heute immer noch.” Ulla Kock am Brink ist davon überzeugt, dass bestimmte Sendungen dem Zuschauer Orientierung geben. “Ich gehöre zu der Generation, die Fernsehen für ein Gemeinschaftserlebnis hält, die das Gefühl mag, dass da zeitgleich noch ein paar Millionen mitgucken.”
Und diese paar Millionen, die da gemeinsam mitkucken, sollen Freude haben. Die studierte Sonderpädagogin, die einst von Jürgen von der Lippe fürs Fernsehen entdeckt wurde, möchte mit ihrer neuen Show die Menschen zum Spielen anregen. Die Mühlheimerin spielt selbst leidenschaftlich gerne, zum Beispiel “Activity”, dabei “möchte ich aber gewinnen”.
Gewinnen werden auch ihre Kandidaten. “Was mir daran gefällt, ist, dass mit sehr kleinen Ideen sehr viel bewirkt wird. Das Publikum kann davon fasziniert sein, dass jemand nur durch Pusten zwei Federn in der Luft halten muss. Warum? Weil es da unter Umständen um 250.000 Euro geht. Durch eine ganz kleine Geschichte kann sich das Leben eines Menschen entscheidend verbessern.”