Grenzüberschreitend – Mit wenigen fiktiven Elementen erzählt Miguel Alexandre von dem realen Schicksal einer zweifachen Mutter in der DDR. In der Hauptrolle des Zweiteilers begeistert eine wandlungsfähige Veronica Ferres als kämpferische Mutter
Im Herbst 1984 erregte eine Frau am Berliner Grenzübergang Checkpoint Charlie großes Aufsehen. Jutta Gallus postierte sich auf der westdeutschen Seite in Sichtweite der ostdeutschen Grenzer. Um den Hals trug sie ein großes Schild: “Gebt mir meine Kinder zurück”.
Jutta Gallus war zuvor bei dem Versuch, aus der DDR zu fliehen, verhaftet und nach zwei Jahren Gefängnis vom Westen freigekauft worden. Ihre Töchter Claudia und Beate (zum Zeitpunkt der Flucht 11 und 9 Jahre alt) waren linientreuen Pflegeeltern übergeben worden. Die verzweifelte Mutter sorgte mit speziellen Aktionen für Aufsehen. Aber erst 1988 fruchteten die zahlreichen Bemühungen, und die Kinder durften ausreisen.
Regisseur Miguel Alexandre legt nun mit “Die Frau vom Checkpoint Charlie” eine packende Verarbeitung der Ereignisse vor. Annette Hess erstellte ein Drehbuch, das zwar auf dem Tatsachenbericht von Ines Feith basiert, sich aber auch künstlerische Freiheiten nimmt, um das Geschehen komprimiert auf den Bildschirm zu bringen. “Man muss sich von den realen Ereignissen lösen, verdichten, verdeutlichen. Fiktion bildet nie die Wirklichkeit ab. Doch man soll versuchen, eine mögliche Wahrheit zu erzählen.” So wird aus Jutta Gallus Sara Bender, aus Claudia und Beate werden Silvia und Sabine, außerdem kommen zwei Männer hinzu, die Saras Schicksal stark beeinflussen.
Die Besetzung der Hauptrolle ist für den Regisseur ein “absoluter Glücksfall”. Eine Einschätzung, die man nur bestätigen kann: Veronica Ferres gibt die mutige Mutter mit kühler Entschlossenheit und dem Herz einer Löwin. Die größte Schwierigkeit sah die Schauspielerin darin, “dem Anspruch gerecht zu werden, den diese Frau verdient hat. Man muss tiefen Respekt und Demut vor den Charakteren haben.”
Veronica Ferres gingen bei diesem Projekt aber auch die Dreharbeiten im Frauengefängnis Schloss Hoheneck unter die Haut. Die Szenerie fand die Münchnerin schockierend und so authentisch, als ob Gefangene und Wärter gleich nach Abzug des Filmteams wieder einziehen würden.
In die Rolle fand Veronica Ferres jedoch mit Leichtigkeit: Sie hat selbst eine sechsjährige Tochter. “Natürlich kann ich ihre Beharrlichkeit nachempfinden, schließlich ging es ja um ihre Kinder. In gewisser Weise kämpfe auch ich gegen Gewalt an Kindern und Jugendlichen.” Seit 2002 ist sie die Schirmherrin des Anti-Missbrauchs-Vereins “Power-Child e.V.”.
Jutta Gallus und Veronica Ferres – zwei mutige Mütter.
Veronica Ferres gibt Schirmherrschaft auf
Veronica Ferres (44) ist nicht mehr die Schirmherrin des Vereins “Power Child” gegen sexuelle Gewalt an Kindern. Grund: Ihr fehle dazu die Zeit. Übrigens: Den Verein hatte Veroni cas Ex Martin Krug (51) gegründet .
Nach der Lektüre dieser Beschreibung muss ich sagen, dass der Film viel versprechend ist. Er spricht eine ernsthafte Thematik an, nämlich die Zeiten der DDR. Es ist angesagt sich beim Anschauen dieses Filmes sich Gedanken über die Probleme und die Situation der Leute in der DDR-Zeiten zu machen.