Dem Leben einen Sinn geben – Wie die Schauspielerin Beruf und Familie miteinander vereinbart
Bekannt wurde Henriette Richter-Röhl vor allem als Zuckerbäckerin Laura in der ARD-Telenovela “Sturm der Liebe”. Zwei Jahre sind mittlerweile seit ihrem Ausstieg aus der Serie vergangen. Doch auch die Zeit nach ihrem Erfolg blieb turbulent. 2007 bekam die Schauspielerin mit Ehemann Walter Unterweger, der als Teilnehmer der zweiten Big Brother Staffel bekannt wurde, Tochter Luise und drehte trotz Mutterglück weiter fleißig Filme.
In ihrem neuesten Projekt, der UttaDanella-Verfilmung “Der Verlobte meiner besten Freundin” (Sendetermin: Freitag, 3. April, 20.15 Uhr, Das Erste) verkörpert die sympathische Brünette die Holzschnitzerin Katharina, die ihr Leben vollkommen nach dem verwitweten Vater ausgerichtet hat. Bis sie sich eines Tages Hals über Kopf verliebt. Um ihrer Rolle den nötigen Schliff zu geben, schlüpfte die gebürtige Berlinerin in ein paar fesche Dirndl. Doch richtig wohl fühlte sie sich darin nicht. “Ganz ehrlich: Ist nicht so meins!”, sagte Richter-Röhl in einem Interview. “Ich sah aber ganz gut aus, weil ich zu dem Zeitpunkt noch gestillt habe. Sie wissen schon (Busen) … Es war eher wie Fasching.”
Beruhigende Klarheit
Kaum eine Sache verändert das eigene Leben so stark, wie die Geburt eines eigenen Kindes. Während früher für Richter-Röhl der Beruf im Mittelpunkt stand, dreht sich nun fast alles um ihre kleine Tochter. “Ich würde sagen, das Leben hat jetzt erst einen richtigen Sinn”, betonte sie. “Sicher, es hat vorher auch schon Sinn gemacht, aber jetzt stellt man sich die Frage danach gar nicht mehr. Es ist alles so klar. Und diese Klarheit tut sehr, sehr gut.” Als Schauspielerin arbeitet sie immer noch, der Drehalltag hat sich jedoch durch Luise sehr verändert. Wichtig ist ihr vor allem, dass ihre Tochter immer in guten Händen ist. Au-pair-Mädchen Carina passe häufig auf die Kleine auf. “Sie begleitet mich mit meiner Tochter auch oft zum Drehen”, erzählte die Darstellerin. Das habe im letzten Jahr ganz gut geklappt: Fünf Filme hat sie gedreht, während ihre Tochter dabei war. “Klar, es ist anstrengend, weil man weniger schläft und dann auch noch müder aussieht. Aber bisher hat sich niemand beschwert”, sagte Henriette Richter-Röhl lachend. Konzentrieren kann sie sich trotz des Schlafmangels sehr gut. Deshalb merkt der Zuschauer auch nichts davon, dass ihre Filmrolle Katharina so gar nicht ihrem eigenen Naturell entspricht.
“Die Rolle war sehr weit weg von mir”, meinte die Mimin. “Allein die Dörflichkeit, die Einsamkeit in den Bergen und die kleine Werkstatt, in der Katharina arbeitet. Das ist schon alles das Gegenteil von mir.”
Der Umstand, dass zwei Frauen einen Mann lieben, der in “Der Verlobte meiner besten Freundin”, eine große Rolle spielt, ist ihr dabei schon vertrauter. “Ich war 17 oder so. Damals verlor ich eine Freundin — aber am Ende bekam ich dafür auch den Mann”, erzählte sie eine Episode aus ihrer Teenagerzeit. Heute, als erwachsene Frau, kämen für sie Situationen, in denen sich ein Dritter in eine Liebesbeziehung einmischt, gar nicht mehr in Frage: “Jetzt ist mir die Familie so heilig, dass ich gar nicht auf solche Gedanken komme. Ich bin so was von treu, treuer geht’s gar nicht.”
Frau Richter-Röhl war lange das “Gesicht” von Sturm der Liebe. Ich fand ihre Stimme sehr ausdrucksvoll.