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Katja Riemann im Wochenende

Die Literaturverfilmung „Das Wochenende“ mit Katja Riemann widmet sich den Spätfolgen der RAF-Zeit auf ruhige und emotionale Weise.

Katja Riemann „Ständig müsst ihr euch irgendwas in den Mund stecken, was soll denn das?“ Jens hat kein Verständnis für Gourmet-Raffinessen, für Sahnetorte mit Champagner oder spanischen Edelschinken. Kein Wunder, das ehemalige RAF-Mitglied ist gerade nach 18 Jahren aus dem Gefängnis gekommen und stolz darauf, an seinen Überzeugungen festgehalten zu haben. Seine alte Weggefährtin Inga dagegen ist fest in einer bürgerlichen Existenz verankert, schätzt gutes Essen, hat einen braven Mann – und wird vom Treffen mit ihrem ehemaligen Genossen und Geliebten völlig aus der Bahn geworfen.

2008 schrieb Bernhard Schlink seinen Roman „Das Wochenende“; es war die Zeit, als Bundespräsident Köhler ein Gnadengesuch des Ex-RAF-Mitglieds Christian Klar ablehnte. Den Autor und Juristen Schlink, der mit „Der Vorleser“ einen Welterfolg vorgelegt hatte, inspirierte dies zu einer fiktiven Abrechnung eines begnadigten Terroristen mit Ex-Genossen und Angehörigen.

Zwölf Figuren ließ Schlink zu einem Aussprachewochenende antreten, das von vielen Kritikern „langatmig“ gescholten wurde. Für die Kinoverfilmung halbierte Regisseurin Nina Grosse das Personal, dampfte die Geschichte ein – und verpflichtete ein tolles Ensemble. So schlüpfte Sebastian Koch 17 Jahre nach seiner Darstellung des Andreas Baader in „Todesspiel“ wieder in die Rolle eines RAF-Mannes. An seiner Seite gibt Katja Riemann in ungewohnter Optik und mit ungewohnter Zurückhaltung die Inga, ebenso dezent spielt Tobias Moretti ihren Freund, den unpolitischen Ulrich.

Menschen, die in sich hineinhören

Die Geschichte der RAF rückt im Film bald in den Hintergrund. Zentrales Thema ist die Bereitschaft, sich den eigenen Dämonen zu stellen, um einen Neuanfang zu ermöglichen. Sebastian Koch über seinen Jens: „Im Laufe des Wochenendes erkennt er schmerzlich, dass es nicht um dieses radikal politische Denken, dieses Ja oder Nein, schwarz oder weiß geht, sondern um andere, menschliche Zwischentöne – um nicht eingestandene Ängste, Sehnsüchte, die sich nicht mit der eigenen Biografie in Einklang bringen ließen. Um Zwischentöne, die er bislang bei sich überhört hatte“. Auch wenn der Film beim Spagat zwischen historischen Bezügen und menschlichem Drama mitunter zu zerreißen droht, bietet er doch interessante, zum Mitfühlen anregende Unterhaltung.

„Das Wochenende“ kommt am Dienstag um 22 Uhr 45 im ZDF. Sehr frei nach Bernhard Schlink, erstmals im frei empfangbaren Fernsehen

Auf dem Bild ist Katja Riemann völlig Nackt im Film „Begierde (Desire)“ aus dem Jahr 2000 zu sehen.

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