Die (Stern)-Zeichen stehen auf Spannung Nach “Verliebt in Berlin” geht Alexandra Neldel auf Mörderjagd in Wien. Zum ersten Mal in ihrer Karriere. Die Lösung des Falls liegt dabei im wahrsten Sinne des Wortes in den Sternen
Ohne Gefühl geht bei Alexandra Neldel gar nichts. Ob als Biest in „Gute Zeiten, schlechte Zeiten”, als Wandersfrau in einer Rosamunde-Pilcher-Verfilmung oder — Paradebeispiel — als Lisa Plenske. Gut für den Zuschauer, anstrengend für die Darstellerin. Verständlich, dass die 31-Jährige nach den emotionalen Strapazen von über 300 Folgen “Verliebt in Berlin” erst mal keine Rolle spielen wollte, “die so vielen Gefühlsausbrüchen unterworfen ist”. Aber zum ersten mal in einem Thriller, dem Vierteiler “Zodiak — Der Horoskop-Mörder” (3./4./10. + 11.9., jeweils 20.15 Uhr), mitzumachen war verlockend.
Alexandra Neldel spielt darin Esther, die uneheliche Tochter des Wiener Bankiers Gabriel Fischer-Hellwarth. Der präsentiert die Studentin nach 27 Jahren Geheimniskrämerei seinen entsetzten Kindern. Esthers erster Besuch steht unter keinem guten Stern: Gabriels Enkelin verschwindet und wird Tage später ermordet aufgefunden. Dies ist der Auftakt zu einer Mordserie unter den Fischer-Hellwarths. Jeder Tote trägt ein Amulett, das den Tierkreis mit den zwölf Sternzeichen zeigt, in der Fachsprache “Zodiak” genannt. Zudem tauchen Boschaften mit Sätzen von Nostradamus auf, wie “Die Kinder werden für die Verbrechen der Eltern bezahlen”. Esther macht sich mit dem ermittelnden Kommissar Keller auf astrologische Mördersuche.
Und die ist packend inszeniert. Weitab vom typischen Altbau-WG-Charme vieler SAT.1-Eigenproduktionen bewegt sich “Zodiak” auf hohem Niveau. Das Beziehungsgeflecht der FischerHellwarths erinnert an “Denver” und “Dallas”, Fritz Karl verleiht seinem Kommissar Keller eine geheimnisvolle Coolness; und Alexandra Neldel erfreut als emotionale, patente Hobbydetektivin.
Trotz des guten Klimas am Set waren die Dreharbeiten für Alexandra Neldel nicht immer einfach: “Wir haben in 86 Drehtagen vier Filme gleichzeitig gedreht. Oft musste ich fragen: “Wer ist schon tot, welche Botschaft habe ich erhalten?” Rätselraten gab es ebenso bei der Frage nach dem Mörder. “Die letzten Seiten im Drehbuch fehlten. Für die Arbeit im Team war das extrem lustig. Beim Essen haben wir uns immer angeguckt und überlegt, wer der Mörder sein könnte. Die Person, die ihn spielt, hat das sehr gut geheim gehalten.”
Auch für den Zuschauer ist die Auflösung eine Überraschung, aber nicht das Wichtigste. Denn, so die Hauptdarstellerin: “Das Tolle an unserem Vierteiler ist die spannende Geschichte, die Bilder, die Darsteller. Die Qualitäten sind am Ende wichtiger als die Frage: “Wer war’s?”
Verzwickte Mörderjagd mit Alexandra Neldel? Wir haben ein gutes Gefühl.