Die Künstlerin ist mit der Zeit entspannter geworden
Eines fällt ihr immer noch sehr schwer: einfach mal ein paar Stunden ohne Telefon und Terminplan zu entspannen. “Ich glaube, bis es so weit ist, muss ich noch ein bisschen an mir arbeiten”, gibt Alicia Keys lachend in einem Interview zu. Aber es hat sich doch einiges verändert im Vergleich zu den letzten Jahren.
Für ihr aktuelles Album “The Element Of Freedom”, hat die Musikerin bewusst versucht, sich das erste Mal vom üblichen Druck freizumachen, den die Umwelt auf einen Künstler in der Regel ausübt. Und die 28-Jährige glaubt auch, dass man das sofort hört. “Die Platte klingt sehr ehrlich, sehr offen und sehr vielseitig — sowohl was die Musik, als auch was die Texte angeht. Sie repräsentiert einfach den Punkt des Lebens, an dem ich gerade stehe.”
Mehr Selbstverantwortung
Neun Jahre ist es her, dass Keys mit ihrem Debütalbum “Songs in a Minor” ihren großen Durchbruch feierte. Damals war sie kaum zwanzig Jahre alt und sehr froh, dass sie nicht zu viel selbst entscheiden musste. “Du weißt ja noch nichts. Ich habe den Leuten aus der Branche damals alles geglaubt”, erinnert sich die Amerikanerin. Doch das ist lange her. Jetzt übernimmt Keys selbst die Verantwortung für ihr Leben.
Dazu gehörte auch die Loslösung von den gängigen Prinzipien der Branche. “Ich beschloss tatsächlich sehr bewusst, dass ich das Studio auf eine andere Art und Weise betreten wollte als früher”, meint Keys. Bei den letzten Alben sei immer alles sehr durchgeplant gewesen. Sehr ernsthaft, mit einer ungeheuren Disziplin verbunden. “Einfach sehr hart.” Aber während der letzten Jahre merkte die Musikerin, dass das nicht sein muss. Sie fand einen anderen Weg, der spielerischer, aber letztendlich effektiver ist.
Größeres Selbstvertrauen
Jetzt arbeitet die Grammy-Preisträgerin drei, vier Tage richtig hart durch, danach nimmt sie sich aber auch mal eine Woche frei, in der sie irgendetwas Schönes unternimmt. Danach geht es wieder an die Arbeit. “Letztendlich war das so fruchtbarer”, resümiert Keys. “Dieser Gedanke, tatsächlich frei zu haben, kam mir früher nie. Er war einfach nicht da. Und er schafft enormes Selbstvertrauen.”
Natürlich braucht man auch den Druck, aber “auf eine Art war der ja auch da”. Denn auch Keys muss Termine mit ihren Produzenten ausmachen, “und irgendwann muss die Platte im Kasten sein, sonst verzettelst du dich. Aber wenn du die Stichtage selber bestimmst und nicht die Stichtage bestimmen lässt, ist der ganze Aufnahmeprozess doch ein Stück entspannter. Und dadurch auch der gesamte Alltag.”
Sich richtig zu entspannen fällt ihr, wie gesagt, natürlich trotzdem schwer. Einfach weil es immer noch eine Menge Dinge gibt, um die sie sich kümmern muss. “Aber ich fühle mich wohl — auch wenn ich gerade nicht im Studio rumhänge oder gerade an neuen Songs arbeite. Und das ist es doch, worum es geht”, meint die Sängerin.
Schöner Beitrag. Bin ein großer Fan von Alicia Keys und finde ihr neues Album ziemlich gut.