“Kopf trifft auf Gefühl” Neue Moderatorin, neues Studio, neues Konzept: Das Magazin ML mona lisa verpasst sich eine Generalsanierung. Gleich bleibt: engagierter, kritischer Journalismus
Vor 23 Jahren wurde “ML mona lisa” aus der Taufe gehoben. Als Frauenmagazin, das Begriffe neu definieren wollte. Viele der damaligen Themen sind heute aber überholt. Die “Frauenfrage” der 80er-Jahre stellt sich derzeit ganz neu, so Redaktionsleiterin Sibylle Bassler. Vieles sei bereits beantwortet, ausdiskutiert. Heute rücken andere gesellschaftliche Themen in den journalistischen Fokus: die Mechanismen des Miteinanders im 21. Jahrhundert, der faire Umgang der Geschlechter, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Deshalb wagt “ML mona lisa” eine kleine Revolution.
Frauen, Männer & mehr
Man spricht offen von einer “neuen Sendung”, die „noch größeren Wert auf das Miteinander von Frauen und Männern” legen wolle. Folgerichtig ändert sich auch das Motto des Formats: “Frauen, Männer & mehr”. Es geht also nicht nur um Paarbeziehungen, sondern auch um neue Lebensformen, um Freundschaften und Kollegen, um soziale Netzwerke und den neuen Stellenwert von Nachbarschaften.
Die Sendung, die künftig samstags ausgestrahlt wird, bekommt auch ein neues Gesicht. Moderiert wird ML von Barbara Hahlweg.
Ihr Mann und die drei Kinder waren von Mamas neuer Aufgabe zunächst nicht begeistert. Kleiner Trost: “Es fällt einiges weg”, sagt die Journalistin. Die “heute” -Sendungen am Nachmittag gibt sie ab, und die 19-Uhr-Nachrich- ten moderiert sie nur, “wenn die Hauptmoderatoren Petra Gerster und Matthias Fornoff eine Pause brauchen”.
Ideen und Emotionen
Neu ist auch der Präsentationsort. Kein Studio, sondern ein Raum mit Blick über die Dächer von München. Was sich noch ändert: Die ehemalige Moderatorin Susanne Kronzucker nimmt sich eine Auszeit, Ko-Moderatorin Marina Ruperti wird ML-Autorin. Was sich nicht ändert: Die Familie bleibt bei “ML mona lisa” ein zentrales Thema. Familienpolitik sowieso. ML versteht sich als Tummelplatz für Ideen, Trends und Emotionen. Sibylle Bassler: “ML mona lisa ist, wenn Kopf auf Gefühl trifft”.