Solo für Hörbiger – Im leisen Melodram Glücksbringer geht es um die große Liebe und den schleichenden Tod. Christiane Hörbiger spielt groß auf
Agnes und Leo sind ein glückliches Paar. Juweliere, die kurz vor der Präsentation ihrer neuen Kollektion stehen. Keine Kinder, aber sehr verliebt. Auch nach vielen Jahren noch. Dass Agnes 13 Jahre älter ist als der Gatte, hat nie gestört. Bis sie nach einem Arztbesuch die erschütternde Diagnose erhält: Lungenkrebs. Ohne sofortige Operation hat sie keine Überlebenschance.
Was dann kommt, macht diesen von Jörg Grünler sehr feinfühlig und leise inszenierten Film aus. Das große Spiel der Christiane Hörbiger beginnt. Ungeheuer ausdrucksstark und kraftvoll, gleichzeitig verletzt, entschlossen und traurig lässt sie die Agnes einen kühlen, wenn auch sehr emotionalen Plan entwerfen: Keiner soll sie an der Krankheit leiden sehen, der 13 Jahre jüngere Mann wird mit der sympathischen Vera (Muriel Baumeister) bekannt gemacht. Sie soll Agnes’ Rolle übernehmen. Fein fädelt Agnes ihren stillen Abgang ein, Leo und Vera kommen sich wunschgemäß näher. Und dennoch gerät das Vorhaben außer Kontrolle.
Christiane Hörbiger läuft hier einmal mehr zu großer Form auf. Sie ist die Hauptfigur in dem mit Österreichern bestückten Ensemble und spielt die Frau, die aus Angst vor dem Kampf gegen den Krebs ihre Beziehung aus Liebe opfern will, mit Hingabe. Prädikat: sehenswert.