Warum die Mimin Neuverfilmungen wichtig findet
Deutsches Fernsehen macht sie eigentlich fast nie — verständlich, wenn man wie Franka Potente für große Hollywood-Produktionen vor der Kamera steht und dabei mit Stars wie Matt Damon oder Benicio del Torro arbeiten darf. Für die Neuverfilmung des berühmtesten deutschen Anti-Kriegsfilms machte die gebürtige Münsteranerin nun eine Ausnahme. In der ProSiebenNeuverfilmung von Bernhard Wickis Klassiker “Die Brücke” (Sendetermin: Montag, 29. September, 20.15 Uhr) spielt die 34-Jährige eine Lehrerin, die ihre Schüler vor dem Rausch des Krieges retten will. Eine Gefahr, sich für die TV-Neuverfilmung eines solchen Klassikers unter Wert zu verkaufen, sieht Potente nicht: “Neuverfilmungen werden in der Regel gedreht, weil man sich an eine junge Generation richten will, die das Original nicht kennt und auch keine Lust hätte, es sich anzuschauen”, erklärte die Wahlberlinerin in einem Interview.
Ihre Generation habe “Die Brücke” im Deutsch-Leistungskurs gesehen. Und um sich gerade von diesem Image des Lehrfilms zu verabschieden, sollte man die Jugendlichen von heute mit einer neuen Ästhetik abholen. Denn die Botschaften von Filmen wie “Die Brücke” seien bitter nötig und werden immer und für jede Generation aktuell bleiben.
Älter geworden
Beim Dreh von “Die Brücke” bot sich für Potente seit langem wieder einmal die Gelegenheit, mit einem Ensemble sehr junger Schauspieler zu arbeiten, was ihr, wie sie betonte, “großen Spaß” gemacht habe. Allerdings führte es ihr auch vor Augen, dass ihre jugendlichen Anfänge im Filmgeschäft schon etwas zurückliegen: “Was natürlich spürbar ist, ist diese wahnsinnige Energie, die diese jungen Kerle haben”, bemerkte die Darstellerin, die 1998 mit dem Film “Lola rennt” den großen internationalen Durchbruch schaffte. “Nach langen Drehtagen hingen die noch lange aufgedreht und gut gelaunt am Set ab, während ich schnell in die Badewanne wollte. Auch daran merkt man, dass man älter wird.”
Auf dem Bild: Franka Potente nackt in “Nach fünf im Urwald”