Seit 15 Jahren auf Sendung, mittlerweile regelmäßig vier Millionen Zuschauer: Deutschlands beliebteste Daily Soap “Gute Zeiten, schlechte Zeiten” feiert Geburtstag.
Eineinhalb Jahrzehnte — im schnelllebigen TV-Geschäft eine Ewigkeit. “GZSZ” hat dieses methusalemische Fernsehalter erreicht. Fast jedes vorstellbare Thema wurde in Deutschlands erster Daily Soap schon einmal angerissen. 3600 Drehbücher schrieben die Autoren. Besonders beliebt sind die herausstechenden Dramen. Im “GZSZ” Kosmos wird zwar jedes Jahr einmal geheiratet. Den 15 Eheschließungen stehen aber weitaus mehr Tragödien gegenüber. Allein 37 Todesfälle zählen wir bis heute. Und dabei lassen sich die Autoren was einfallen: Als gleich drei Serienfiguren abtreten sollten, erfanden sie den Strumpfhosenmörder. Andere kamen durch Autoexplosionen, Gehirntumore, U-Bahn-Unfälle oder gar eine Daunenallergie ums Leben. Zuletzt wurden die Figuren Hannes Bachmann und Senta Lemke per Flugzeugunglück ins Serienaus geschrieben.
Die erste Klappe
Der Startschuss fiel am 11. Mai 1992. Zum Vorbild nahm man sich die australische Seifenoper „The Restless Years”. Für die ersten 230 Folgen wurden einfach die Drehbücher der Vorlage verwendet. Erst ab Folge 231 schrieb man eigene Bücher. Und “GZSZ” wurde vom Nachahmer zum Vorreiter. Ob “Marienhof”, “Verbotene Liebe” oder “Alles was zählt”: Die Grundzutaten sind die gleichen.
In 15 Jahren hat die RTLSoap einige Stars hervorgebracht. Doch trotz des hohen Alters ist man mit seinen Zuschauern jung geblieben. Regelmäßig werden neue, unverbrauchte Gesichter präsentiert. Dazu gibt’s Gastauftritte von Prominenten aus Politik, Sport und Pop. Selbst der spätere Bundeskanzler Gerhard Schröder, damals noch Ministerpräsident Niedersachsens, wirkte in Folge 1500 mit. Damals saßen 6,73 Millionen vor den Fernsehern.
Der Sender selbst sieht in seiner Soap mehr als nur eine Serie. „Es ist eine eigene Welt”, behauptet RTL, und viele Fans stimmen zu. 2003 wurden die Dauerdreher belohnt: “GZSZ” gewann den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie “Beste tägliche Sendung”. Ein Ende scheint nicht in Sicht. Zumindest, solange den Autoren noch was einfällt