Das ZDF setzt erneut auf den klassischen TV-Vierteiler: Wilde Wellen verbindet eine rätselhafte Familiengeschichte mit großen Gefühlen
Ein Melodram, das mit einer Schießerei beginnt, erlebt man nicht alle Tage. Die Heldin: die Polizistin Marie (Henriette Richter Röhl), die in Paris einen Verkehrsrowdy verfolgt und dabei schwer verletzt wird. Ihr Glück im Unglück: Der Archäologe Paul ist Zeuge der Bluttat und reagiert schnell. Eine Begegnung mit weitreichenden Folgen, aber keine zufällige: “Alles hat einen tieferen Sinn”, heißt es in Christiane Sadlos Melodram, in dem das Schicksal das Drehbuch schreibt.
Die Autorin ist unter ihrem bürgerlichen Namen kaum bekannt. Berühmtheit erlangte sie unter ihrem Pseudonym: Inga Lindström. “Wilde Wellen” passt allerdings nicht so recht in ihre klassische Schmonzetten-Reihe, schon wegen des brachialen Auftakts. Die Gewalt hat hier einen höheren epischen Sinn: Die Hauptfigur verliert ihr Gedächtnis, und die Amnesie ist Auslöser für eine Entdeckungsreise in eine geheimnisvolle Familienvergangenheit. Die Fäden laufen in der Bretagne zusammen, in der Welt der sturmumtosten Felsen und rätselhaften Menhire. Vor dieser wildromantischen Kulisse stemmt sich der freie Wille gegen die Tücken der Vorherbestimmung, lässt sich von Vorahnungen und Intuitionen leiten. Ein vierteiliger Kampf um das Glück, dessen Umrisse sich im Gegenlicht großer Leidenschaften abzeichnen.
Henriette Richter Röhl – Wilde Wellen
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