In einem Interview verrät die Mimin, auf welche berufliche Leistung sie besonders stolz ist auch wenn Jutta Speidel selbstverständlich in ernste Rollen schlüpfen kann, die Rolle der fröhlichen Powerfrau, die sich durch nichts unterkriegen lässt, macht ihr immer wieder Freude. So auch in ihrem neuesten Film “Alle meine Lieben”, der am Freitag um 20.15 Uhr im Ersten zu sehen ist.
“Ich fand das Drehbuch ganz entzückend und man muss den Film einfach als große Komödie sehen und als nichts anderes”, schwärmt die Schauspielerin im Interview. Speidel spielt Sonja, die, nachdem ihre Kinder aus dem Haus sind, sich und ihrer heimlichen Liebe Michele, gespielt von Speidels Lebensgefährten Bruno Maccallini, endlich mehr Zeit gönnen will.
Der Weg ist das Ziel
Dabei verkörpert sie Sonja so authentisch, dass man meinen könnte, Speidel spielt sich selbst. Doch das wird dem Zuschauer bei jeder ihrer Rollen so gehen, betont die Mimin. “Ich bin die Schauspielerin, die die Rollen verkörpert. Und ich versuche, sie so authentisch herüber zu bringen, dass die Menschen, die sich das ansehen, sich absolut mit der Rolle identifizieren können und glauben, dass das, was sie da sehen, wahrhaftig ist.” In ihrem Beruf zeigt Speidel großen Einsatz, genauso wie bei dem von ihr gegründeten Verein Horizont e.V., der sich um obdachlose Kinder und deren Mütter kümmert. Anfangs stieß sie auf viele Schwierigkeiten. “Aber ich wollte das machen. Und ich wollte alles daran setzen, dass ich es gut mache.”
Speidel hat Mut bewiesen und wagt sich immer wieder an neue Aufgaben. Auch sportlicher Natur wie etwa einer großen Radtour zusammen mit ihrem Lebensgefährten. Was sie dabei erlebten, ist in ihrem Buch “Wir haben gar kein Auto …” zu lesen. “Es war schon anstrengend. Aber es hat auch Spaß gemacht”, so Speidel. Und sie hat erkannt, dass der Weg das Ziel ist. “Ich wollte ankommen.” Fast klingt es wie ein Lebensmotto. Denn auch auf ihrem beruflich Weg hat Speidel nie aufgegeben und ist nahezu rastlos vorangeschritten. Übrigens die berufliche Leistung, auf die sie besonders stolz ist: “Dass ich in vierzig Jahren kontinuierlich gearbeitet habe.” Wen wundert es da, dass sie zurzeit kaum in vorweihnachtliche Stimmung kommt. Mitte November fing sie mit einer riesigen Rolle an. Und nebenbei habe ich lauter Benefizveranstaltungen. Ich komme mit hängender Zunge am Weihnachtsbaum an.”