In der Krimireihe “Die Wallensteins” ist die Familie im Einsatz.
Mutter und Tochter als Kommissarinnen-Gespann hat es noch-nie gegeben. Dann wird es Zeit, dachte man sich beim ZDF, und stellt “Die Wallensteins” mit Lisa Tomaschewsky und Anja Kling auf den Samstagabendkrimiplatz.
Die Damen haben zu tun. Und zwar mit sich. Kommissarin Bärbel Wallenstein (Anja Kling) fällt nämlich aus allen Wolken, dass sich die neue Kollegin als ihre Tochter Kim (Lisa Tomaschewsky) entpuppt. Die hatte mit 16 das Haus verlassen, um zu ihrem Vater zu ziehen, ging dann zur Polizei und heuert nun im Dezernat der Mama an, um die “Dämonen der Vergangenheit aufzuarbeiten”, wie sie sagt. Und davon gibt es offenbar jede Menge. Tatsächlich zicken sich Mama und Tochter derart an, dass die Aufklärung eines Mordfalls gelegentlich in den Hintergrund des Interesses rückt.
Dabei will man doch auf Themen eingehen, die “aktuell viele Menschen beschäftigen”, so ZDF-Redaktionsleiter Günther von Endert. Im ersten Fall “Dresdner Dämonen” ist das die mörderische Verbreitung der Zerstörer-Droge Crystal Meth.
Spannung und Spannungen
Es ergeben sich “völlig neue Möglichkeiten, die Spannung der Kriminalgeschichte mit der Gespanntheit einer Mutter-Tochter-Geschichte zu verbinden”, sagt Produzentin Regina Ziegler zum Ermittlerinnen-Gespann. Und wirklich werden neue Akzente gesetzt, wenn Kim eine selbst mordbereite Drogenabhängige vom Sprung abhält, indem sie ihr vom eigenen “scheiß” Elternhaus erzählt – und die Mama steht dabei hinter ihr.
Willkommen im Krimi-Club
Innerhalb der letzten zwei Jahre ist “Die Wallensteins” die fünfte neue Krimireihe, die das ZDF am Samstagabend platziert. Anja Kling und Lisa Tomaschewsky erweisen sich als glaubwürdige Besetzung. Dresden als ansehnlicher und abwechslungsreicher Schauplatz. Wie viele Krimis es mit den Wallensteins geben wird, steht nicht fest, aber der zweite Teil wird gerade vorbereitet.
3 Fragen an Lisa Tomaschewsky. Die 26-Jährige begann ihre Schauspielkarriere in “Verbotene Liebe’: war zuletzt in “Heute bin ich blond” und “Alles Verbrecher – Leiche im Keller” zu sehen.
Gibt es Charakterzüge an Kim, die Ihnen vertraut oder aber auch komplett fremd sind?
Sie ist eine Person, die mir sehr vertraut ist. Ich bewundere vor allem ihre Zielstrebigkeit und wie sie es schafft, Konflikte zu lösen, ohne diese eskalieren zu lassen das versucht sie jedenfalls. Aber es klappt nicht immer, weil sie auch gern provoziert, aber dies immer überlegt und stets mit Stil.
Warum bewirbt sich Kim in Dresden und dann noch in der Abteilung ihrer Mutter?
Sie will die Dämonen der Vergangenheit aufarbeiten und ihre psychischen Traumata bewältigen. Sie hat ihre Mutter einige Jahre nicht gesehen und folgt der Empfehlung ihrer Therapeutin.
Was macht für Sie den Reiz Dresdens als Drehort aus? Waren Sie vor den Dreh-
arbeiten schon einmal dort?
Ich war schon vor einigen Jahren in Dresden und habe die Semperoper besucht und mir das Russische Staatsballett angesehen. Die Altstadt begeistert im historischen und architektonischen Sinne, und die Dresdner scheinen mir sehr ruhige und entspannte Menschen zu sein. Dazu kommt noch, dass die Elbe durch Dresden fließt und ich als ursprüngliche Hamburgerin ein großer Fan der Elbe bin.