Sie feierten letztes Jahr Ihren 50. Geburtstag. Hat die Arbeit an dem Film “Halbe Hundert” der am 28. März im Ersten läuft, Ihrem Umgang mit diesem Ereignis beeinflusst?
Martina Gedeck: Nein, gar nicht. Die Rollen beeinflussen meine Leben nicht, sondern mein leben beeinflusst die Rollen. Das ist immer so bei mir. Und mein Alter? Die Zahl interessiert mich nicht.
Behandelt man seine Beziehungskrise mit 50 anders als mit 30?
M.G.: Doch, schon. Zwei unserer Frauen (aus dem Film) leben in sehr langen Beziehungen, auch wenn die in der Krise geraten sind. Mit 50 wirft man nicht alles sofort über den Haufen, wenn es mal nicht so läuft. Das hat etwas mit Reife zu tun. Auch mit dem Vertrauen und der Nähe die man in einer langen Beziehung aufgebaut hat. Man setzt mehr Energie ei, um beieinander bleiben zu können.
Würden Sie sagen, dass Sie mit höherem Lebensalter mutiger geworden sind?
M.G.: Ja! Ich habe vieles, was mich früher festgehalten hat, über Bord geworfen. Konventionen, Erwartungen anderer … Dinge, die einem als junger Mensch sehr wichtig sind.Heute ist mir wichtig, dass die Dinge, die ich tue, Substanz haben. Und dass mein Leben ein lebendiges und eigenständiges ist.