Der Musiker erzählt von Weihnachten und einem ganz besonderen Gefühl
Ob “Stille Nacht” oder doch “Last Christmas”? Die Entscheidung fällt am Donnerstag, 23. Dezember, wenn im Ersten “Die schönsten Weihnachtslieder der Deutschen” gekürt werden. Und mittendrin in dieser Show steht mit dem Chiemgauer ein Mann, der außerhalb der volkstümlichen Szene so gerne unterschätzt wird — obwohl Stefan Mross, der die Weihnachts-Hitparade zusammen mit Kim Fisher moderiert, nun wirklich bewiesen hat, dass er Unterhaltung kann. Seit 2005 führt der 35-Jährige erfolgreich durch die Unterhaltungsshow “Immer wieder sonntags”. Der Bayer gilt als gut gelaunter Zampano der Volksmusik — aber es gibt auch einen Menschen hinter den Kulissen, der privat ein ganz schüchterner Typ ist.
Ehrenvolle Aufgabe
Man sagt dem Ehemann von Schlagersängerin Stefanie Hertel nach, er nähme gerne ein Duett mit Rapper Bushido auf. Nein, gestand Mross in einem Interview, das sei eine Zeitungsente gewesen. Aber der Volksmusiker hört auch Rockmusik. “Rock mag ich gerne. Wenn Bon Jovi, Phil Collins oder Robbie Williams anfragen, dann sage ich natürlich nicht nein.” Sie säßen schließlich alle in einem Boot. “Wir unterhalten die Leute, wollen sie auch in schwierigeren’Zeiten auf andere Gedanken bringen — das ist unsere ehrenvolle Aufgabe.”
Die Volksmusikszene sei für junge Menschen nicht immer einfach. Natürlich hat Stefan Mross darunter gelitten, früher in der Disko als “Heile-Welt-Fuzzi” oder “Volksmusiktrottel” beschimpft zu werden. Mittlerweile mache ihm das aber nichts mehr aus.
“Heute denke ich, es ist gut, dass ich die Schattenseiten mitgekriegt habe, denn so schätze ich es umso mehr, wenn ich Applaus von meinem Publikum bekomme.” Der Trompeter stehe hinter dem, was er tue und das spüren die Menschen. “Wir drängen uns niemandem auf, wir laden die Leute nur ein, einmal abzuschalten.” An Weihnachten ist heile Welt sowieso erlaubt. Die Wochen davor seien zwar stressig, da das Musikanten-Paar noch auf Tournee ist. Aber an Heiligabend, vor dem Baum aus den Wäldern des Chiemgaus, sei alles ganz anders. “Dann wird zusammen musiziert und gebetet.” Das sei ein ganz besonderes Gefühl.