Profit bis zum GAU – Die Laufzeitverlängerung für Atommeiler ist beschlossen. Mit Restrisiko trifft SAT1 die aktuelle Atomausstiegsdiskussion im Kern
Brand im Kernkraftwerk. Radioaktivität ist dabei nicht ausgetreten. Diese Meldungen haben wir schon oft gelesen. Mit einem “harmlosen” Brand nimmt auch im neuen SAT.1-Film “Restrisiko” das Verhängnis seinen Lauf. Das Szenario entspricht dem heutigen Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse: im Kern nichts Neues und trotzdem spektakulär. Schauplatz ist das fiktive AKW Oldenbüttel im Norden. Dort kommt es zum GAU, Hamburg muss evakuiert werden. Die AKW-Sicherheitschefin Katja Wernecke (Ulrike Folkerts) kehrt in die radioaktiv verseuchte Zone zurück, um Beweise für Pfusch und Vertuschung zu finden.
Tschernobyl vor der Haustür: Der SAT.1-Eventfilm passt perfekt zur aktuellen Ausstieg-aus-dem-Ausstieg-Debatte und ist mehr als nur Unterhaltungskino. Den Machern wird man sicherlich Alarmismus vorwerfen. SAT.1 beschwichtigt schon im Vorfeld: “Es ist kein Film, der sich gegen Energiekonzerne wendet. Er bietet vielmehr die Plattform für Diskussionen.” Im Anschluss überprüft die Dokumentation “Restrisiko Atomkraft — Mit Sicherheit unsicher?”, wie genau dieses fiktive Szenario ist. Ein wertvoller Beitrag zum Genre des zeitkritischen Spielfilms, der nicht nur aufrüttelt, sondern auch durch ausdrucksstarke Filmästhetik und ein hervorragendes Drehbuch besticht.