Wie sich der Schauspieler auf seine neue Rolle als “Landarzt” vorbereitet hat
An Vorurteile, die seine Person betreffen, ist Wayne Carpendale gewöhnt. Oftmals wird von ihm angenommen, er profitiere nur vom Erfolg seines Vaters Howard Carpendale und strenge sich infolgedessen nicht mehr an. Doch der Schauspieler überrascht genau mit der gegenteiligen Einstellung: Er nimmt seinen Job äußerst ernst und macht sich über dessen Zusammenhänge zahlreiche Gedanken.
Seine neue Rolle in der ZDF-Serie !Der Landarzt” (freitags, 19.25 Uhr) ist eine Chance für den Frauenschwarm, denn zum ersten Mal steht der 31-Jährige nicht nur in Liebesdingen vor der Kamera. Stattdessen will er sich als glaubwürdiger Fernsehmediziner etablieren. Wie intensiv sich der Nachwuchsdoktor mit der Rolle auseinandersetzte, erklärte der neue “Landarzt” im Interview.
Die Macher der Serie “Der Landarzt” loben sehr Ihr Engagement in der Rolle. Was haben Sie getan, um Ihre Auftraggeber so zu beeindrucken?
Wayne Carpendale: Ich habe einfach versucht, mich auch auf den medizinischen Teil meiner Rolle vorzubereiten. Da ich in einem halben Jahr aber nicht mal eben Medizin studieren konnte, habe ich eine Sanitäterausbildung absolviert, inklusive 80 Lehrstunden auf der Schulbank.
Darüber hinaus fuhr ich auf dem Rettungswagen mit und hospitierte bei einem Arzt, der eine Praxis in einem ländlichen Vorort Münchens betreibt. Insgesamt stellte ich fest, dass Medizin tatsächlich ein Thema ist, das mich sehr interessiert.
Ihr Vorgänger Walter Plathe hat den “Landarzt” 17 Jahre lang gespielt. Ist diese Rolle für Sie ebenfalls eine Art Lebensentscheidung – verbunden mit “echtem” Landleben?
Wayne Carpendale: Klar ändert sich durch so eine Rolle so einiges. Ich war 2008 von Ende April bis Ende Oktober am Drehort von “Der Landarzt” in Schleswig-Holstein. Daheim in München verbrachte ich in diesem halben Jahr nur etwa jedes vierte Wochenende. Insofern ist die Entscheidung für diesen Job gar nicht so weit weg vom Konflikt, den auch meine Rolle Dr. Jan Bergmann umtreibt.
Ihre Auftraggeber sagen, ein Grund dafür, dass Sie die Rolle bekommen haben, war, dass sie den „Landarzt” mochten. Was haben sie damit gemeint?
Wayne Carpendale: Ich denke, sie meinten damit, dass ich große Lust auf diese Rolle hatte. Eine Serienrolle bindet für lange Zeit, ist aber auch eine der schönsten Aufgaben, die man als Schauspieler übernehmen kann. Wann hat man schon mal die Möglichkeit, eine Rolle über eine solche Zeitspanne weiterzuentwickeln und im Team fortzuspinnen?
Zudem gehe ich nicht “larifari” an diese Sache heran. Nach dem Motto: “Die Serie läuft seit 22 Jahren, ich bin 31 – gefällt mir nicht wirklich, aber ich nehme das mal mit.” So bin ich nicht, und das kam wohl bei den ZDF-Verantwortlichen auch so an.
Hatten die Verantwortlichen nicht so viel Ernsthaftigkeit erwartet von einem Wayne Carpendale?
Wayne Carpendale: Viele Menschen, die mich kennen lernen, sind überrascht von mir. Vielleicht haben sie aufgrund meines Nachnamens oder sonstiger Geschichten ein anderes Bild von mir.
Wie könnte dieses Bild aussehen?
Wayne Carpendale: Vielleicht, dass ich von Beruf Sohn bin. Dass ich keiner bin, der groß über das Leben nachdenkt. Einer, der die Sonnenseiten des Lebens genießt und schnell abhaut, wenn’s mal schattig wird. Tatsächlich bin ich aber eher das Gegenteil. Ich nehme die Dinge, die ich mache, sehr ernst und übernehme auch die Verantwortung dafür.