Offenes Interview mit der beliebten Schauspielerin Gudrun Landgrebe – Fällt es Ihnen schwer, älter zu werden, Frau Landgrebe?
Endlich mal wieder eine Paraderolle für die wunderbare Schauspielerin (65), die 1983 ihren Durchbruch im Film „Die flambierte Frau” hatte und seitdem in vielen Traumrollen („Opernball”, „Rossini”) glänzte. In „Endstation Glück” spielt sie eine attraktive Musical-Darstellerin, die mit zwei Frauen in einer WG einen Neuanfang wagt.
Der Film steht unter dem Motto „Alt sein können hält jung, jung sein wollen macht alt”. Richtig?
Das Jungsein und das Altsein als gegensätzliche Pole zu betrachten, ist vielleicht zu einfach. Die weitaus längste Lebenszeit ist doch die Entwicklung des einen zum anderen.
Kennen Sie das Phänomen, Pläne und Wünsche aufzuschieben?
Sowohl das Angenehme als auch das Unangenehme – ich schiebe nichts auf!
Ist Ihr Leben so geworden, wie Sie es sich als junges Mädchen erträumt hatten?
Vieles hat sich nach meinen Wünschen entwickelt und manches habe ich selbst gestaltet.
Was ist heute Ihr erster Gedanke, wenn Sie sich morgens ungeschminkt im Spiegel sehen?
Da ich mich abends abschminke, ist mir der Eindruck am frühen Morgen nicht unvertraut (lacht).
Fällt das Älterwerden schwer oder gibt es auch Vorteile?
Der Vorteil des Älterwerdens: dass ich heute den Schmuck meiner Großmutter tragen kann, für den ich früher zu jung gewesen wäre.
Haben Sie ein Lebensmotto?
Ich habe keins! Flexibilität ist mir wichtiger als ein starres Motto, denn das würde doch eine Festlegung bedeuten.
Wann haben Sie das letzte Mal zu Hause die Musik laut aufgedreht und die Nacht durchtanzt, wie Sie es als Rosina im Film machen?
Eine ganze Nacht zu tanzen und auch noch allein, das wäre für mich leicht übertrieben. Aber die Bewegungslust und Freude am Singen hat mir beim Spielen großen Spaß gemacht.
Wie wichtig ist es Ihnen, Freundinnen zu haben?
Meine Freundschaften nehmen einen großen Teil meines Lebens ein und dazu bleibt immer genug Zeit.
Haben Sie schon mal in einer Wohngemeinschaft gelebt?
Zu meiner Schauspielschulzeit waren WGs noch nicht verbreitet und man lebte sehr individuell. So habe ich es auch später beibehalten: nicht unbedingt allein, aber in einer eigenen Wohnung.
Bei jedem Filmdreh treffen unterschiedliche Charaktere aufeinander, die auf engstem Raum miteinander auskommen müssen. Wie gehen Sie mit Konflikten um?
Man wird ja zu nichts gezwungen. Das Zusammensein mit einem Team sehe ich wirklich als Bereicherung an.
Auf dem Bild zeigt sich Gudrun Landgrebe 1983 in dem Film „Die flambierte Frau” Komplett Nackt