Winterspiele der Täuschung: Maruschka Detmers bringt auch bei eisigen Temperaturen coole Männer zum Schwitzen
In jeder guten Komödie gehen Sein und Schein eine verschmitzte Allianz ein. Der neue Film von Bettina Woernle folgt von Anfang an dieser Maxime. “Männer lügen”, warnt der Vorspann. Und relativiert die Unterstellung mit einem anschließend eingeblendeten “Nicht”. Dieses Täuschungsmanöver gibt die Marschrichtung in der beschwingten Winterromanze an. Zwei Frauen trauern um ihre Männer. Silke hat ihren Freund Hermann bei einem Bootsunglück verloren, ihre Freundin Barbara (Maruschka Detmers) den Ehemann an eine Jüngere. Im Skiurlaub wollen die beiden Damen ihren Frust im Schnee begraben. Und geraten in ein Puzzle-Spiel um alte Sünden. “Männer lügen nicht” kommt als Verwechslungskomödie daher, die sich zwischen Klamauk und Melodram nicht entscheiden kann. Und wohl auch nicht will. Denn Irreführung ist hier Programm. Die geschickte Erzählweise führt vom Pulverschnee unbeschwerter Romantik aufs harte Glatteis ausgefeilter Täuschungen. Dazu gehören auch die Groschenroman-Zutaten, derer sich das Drehbuch bedient. Die Autoren Philipp Weinges und Günter Knarr veredeln aber die uneinheitlichen Genre-Versatzstücke zu einem kleinen Winterzauber. Und wer dabei glaubt, Deja-vu-Kinoerlebnisse zu haben, täuscht sich ganz sicher nicht.
Männer lügen nicht – Donnerstag den 11.02.2010 um 20.15 1 ARD